Spectaris fordert: beim Energie-Hilfspaket auch an die Hightech-Industrien denken
Nach Einschätzung des deutschen Industrieverbands Spectaris berücksichtigt das heute vorgestellte zweite Entlastungspaket der Regierung die aktuellen Bedürfnisse der Wirtschaft nur unzureichend. Unternehmen der Breiche Optik, Photonik, Analysen- und Medizintechnik benötigten zügige Entlastung bei den Energiekosten.
„Wir begrüßen die vorgeschlagenen Maßnahmen als wichtige Entlastung für die Bürgerinnen und Bürger in Deutschland. Den deutschen Hightech-Industrien Optik, Photonik, Analysen- und Medizintechnik helfen diese Schritte in der aktuellen Situation jedoch so gut wie nicht, die befristete Absenkung der Energiesteuer auf Kraftstoffe für drei Monate greift zu kurz“, so Geschäftsführer Jörg Mayer. Damit schließt sich Spectaris der Forderung zahlreicher weiterer deutscher Industrie- und Wirtschaftsverbände an. „Nach mehreren Jahren der Pandemie kämpfen die Firmen bereits mit gravierenden globalen Lieferketten- und Logistikproblemen. Die Kosten vervielfachen sich, die Inflation steigt. Auch wenn unsere Mitglieder die verfügten Sanktionen gegen Russland mittragen, bringen die aufgrund des Ukraine-Krieges explodierenden Energiepreise das Fass nun zum Überlaufen" argumentiert der Branchenverband weiter.
Dabei betont der Verband, dass jetzt kurzfristig wirksame und zeitlich begrenzte Maßnahmen angezeigt sind, die auf möglichst unbürokratischem Weg schnell bei den Unternehmen Wirkung zeigen können. "Langfristig gesehen bleiben der forcierte Ausbau der erneuerbaren Energien und die Steigerung der Energieeffizienz in allen Sektoren der einzig richtige Weg“, betont Mayer mit Blick über die aktuelle Situation hinaus. Spectaris vertritt 400 überwiegend mittelständisch geprägte deutsche Unternehmen in den Branchen Consumer Optics (Augenoptik), Photonik, Medizintechnik sowie Analysen-, Bio- und Labortechnik, die im Jahr 2020 einen Gesamtumsatz von rund 72 Mrd. Euro erzielten und rund 327.0000 Menschen beschäftigten.